Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, steht auf vielen Grundstücken ordentlich Arbeit an. Beim Kampf gegen das Herbstlaub unterstützen aber inzwischen moderne Laubbläser oder Kombigeräte auf Akkubasis enorm. In unserem Test schauen wir uns 11 topaktuelle Modelle verschiedener Hersteller an. Lesen Sie mehr in unserem Akkulaubbläser/-sauger Test 2023.
Die Testgeräte im Akkulaubbläser/-sauger Test 2023
Im Testfeld befinden sich diesmal sechs reine Akkulaubbläser sowie fünf Kombigeräte, die gleichzeitig Laub blasen oder saugen können. In der Ausstattung unterscheiden sie sich insbesondere bei der Akkuleistung (Spannung und Kapazität) sowie kleinen Komfortmerkmalen wie einem Display oder der Möglichkeit, die Leistung zu regeln.
Laubbläser – Was kann der Akku?
Durch ihren einfachen Aufbau sind reine Laubbläser teilweise kompakter als ihre Kollegen mit Saugwerk und Auffangbeutel. Das bekannte Problem mit teilweise geringen Akkulaufzeiten besteht aber je nach Modell auch hier. So kann der kleinste Laubbläser im Feld von Yard Force (LB C20AW) dank kleinem Motor immerhin 18 Minuten (min) in der höchsten Stufe blasen.
Dieses Gerät ist sehr kompakt gebaut und lässt sich gut verstauen, die Blasleistung ist aber allenfalls Durchschnitt. Ganz anders beim Bläser von Ego mit starken 280 Wattstunden (Wh) des 56-Volt(V)-Akkus. Zum Vergleich: Der vorgenannte Yard Force bringt es gerade einmal auf 40 Wh.
Der Hersteller des Ego wirbt übrigens mit einer Blasleistung wie bei einem Benzinbläser. Tatsächlich ist er mit Abstand der leistungsstärkste Bläser im Testfeld und hält auch in der höchsten Stufe 33 min durch.
Erkauft wird diese hohe Leistung mit einem – nicht zuletzt wegen des Akkus – hohen Gewicht und einem deutlich höheren Preis als der Durchschnitt. Übrigens: Enttäuschend ist die Leistung des großen Bläsers von Yard Force.
Trotz 40-V-Akku (allerdings mit vergleichsweise kleinen 2 500 Milliamperestunden (mAh) bzw. 100 Wh) geht dem Akku im Test schon nach 8 min die Puste aus. Positiv hervorzuheben ist die Flexibilität der Akkus von Al-Ko und Husqvarna: Hier kommen Akkus zum Einsatz, die mit der Bosch-Home-&-Garden-Serie kompatibel und damit universell einsetzbar sind.
Sind die Laubbläser komfortabel im Gebrauch?
Auch bei der Bedienung unterscheiden sich die Geräte. Unser Einstiegsgerät von Yard Force verfügt über einen Ein-/Ausschalter – und das war es auch schon. Eine Regulierung der Blasleistung kann demnach nicht vorgenommen werden.
Die hochwertigeren Geräte im Test lassen sich regeln. Zum Teil gibt es mehrere Leistungsstufen und einen Turbomodus oder es ist eine stufenlose Regulierung möglich. Dies ist unter anderem beim Ego der Fall, der über die meisten Einstellmöglichkeiten verfügt.
Entweder nutzt man hier den Griffschalter und reguliert durch den Druck die Blaskraft oder man stellt an einem kleinen Drehrad an der Seite die gewünschte Dauerleistung ein.
Vorteil: Man kann dann den Bläser nutzen, ohne ständig auf den Griffschalter drücken zu müssen. Eine ähnliche Funktion hat auch der LB G18W von Yard Force. Hier lässt sich der Griffschalter nach dem Durchdrücken mit einem Hebel wie bei einer Zapfpistole an der Tankstelle fixieren.
Ebenfalls neu bei einigen Modellen ist eine Akkustandanzeige im Sichtbereich. Das ist praktisch, da man somit die Restkapazität stets im Blick hat. Zwar bieten die meisten Akkus heutzutage auch eine eingebaute Ladezustandsanzeige. Diese lässt sich aber im Betrieb nicht ablesen.
Laubsauger im Betrieb
Bei den Laubbläsern beeindruckt uns das „Monster“ von Ego am meisten. Nicht nur die sehr hohe Blasleistung fasziniert, sondern auch die gute Akkulaufzeit und nicht zu vergessen: das schnelle Nachladen: Denn bereits nach einer Stunde ist der Akku wieder komplett aufgeladen. Das ist Rekord.
Ebenfalls gut: Der praktische Laubbläser von Al-Ko mit guter Leistung und Ausdauer. Für den kleinen Einsatz nebenbei kann auch der LB-C20AW von Yard Force empfohlen werden. Weniger Durchhaltevermögen hat dagegen das große Gerät des gleichen Herstellers aufgrund der geringen Akku-Laufleistung zumindest mit dem mitgelieferten Testakku.
Immerhin gibt es zum Nachkaufen einen Akku mit doppelter Kapazität, der aber mit knapp 140 Euro nicht gerade ein Schnäppchen ist. Beim Laubbläser von Husqvarna kommt es auf die Bedürfnisse an: Er bietet zwar eine sehr gute Blasleistung, aber lediglich 12 min Laufzeit in der höchsten Stufe.
Laubsauger-Kombigeräte im Test
Deutlich komplexer als reine Laubbläser sind Kombigeräte aufgebaut, die auch Laub saugen können. Im Gegensatz zu vielen früheren Geräten ist bei sämtlichen Testkandidaten kein lästiger Umbau zwischen Saug- und Blasfunktion mehr erforderlich. Vielmehr lässt sich die Funktion bei den Kombigeräten durch einen einfachen mechanischen Schalter wechseln.
Saug- und Blasrohr sind dabei gleichzeitig verbaut und zeigen beide nach vorn. Das Blasrohr ist konstruktionsbedingt deutlich schmaler als bei reinen Laubbläsern, was natürlich auch Einbußen bei der Blasqualität nach sich zieht. Auch sind Kombigeräte schwerer und lassen sich dadurch insbesondere beim Blasen schlechter handhaben. Die bei allen Geräten verbauten Stützräder am Blasrohr sollen dieses Problem etwas mindern, allerdings hilft das meist nur beim Saugen. Immerhin etwas Entlastung bringen mitgelieferte Gurte. Gesammelt wird das Laub in einen Auffangsack aus Stoff.
Zuvor passiert das eingesaugte Laub einen eingebauten Häcksler und wird platzsparend zerkleinert. Deshalb bewerben die Hersteller ihre Kombigeräte gern als 3-in-1, wobei das natürlich nur bedingt stimmt, da das Häckselwerk stets im Zusammenspiel betrieben wird.
Ausstattung und Leistung der Laubsauger
Kräftiges Saugen benötigt einiges an Energie. Kein Wunder also, dass der größere Teil der Geräte statt mit 18 Volt (V) mit 36 V betrieben wird. Das passiert entweder durch größere Akkupacks oder den Einsatz von zwei Akkus parallel wie bei Einhell, Walter und Yard Force. Lediglich das Gerät von Makita wird nur mit 18 V betrieben, dafür aber mit zwei kräftigen 5 000-mAh-Akkus geliefert.
Damit erreicht er im Test ähnliche Laufzeiten wie seinen 36-V-Mitstreiter. Alle Kombigeräte lassen eine Regelung der Saug-/Blaskraft zu. Das passiert entweder über einen Griffschalter, der die Leistung je nach Druck regelt oder über einen separaten Einstellknopf.
Ein Gedrückthalten bei längerer Arbeit ist bei keinem der Geräte nötig: Entweder lässt sich der Griffschalter fixieren oder es gibt, wie bei Walter und Yard Force, nur einen Drehschalter und keinen zusätzlichen am Griff. Das Ausleeren des Fangsackes geht bei allen Geräten dank Reißverschluss unten einfach vonstatten.
Nicht geändert hat sich allerdings die Staubbelastung im Betrieb, da es konstruktionsbedingt am Fangsack keinen richtigen Filter gibt. Bei besonders staubigen Böden oder auch dort, wo gegebenenfalls Mäusekot zu erwarten ist, sollte aufgrund des aufgewirbelten Staubes und der Infektionsgefahr bei der Arbeit eine Staubmaske getragen werden. Das gilt übrigens auch für die noch mehr staubaufwirbelnden Laubbläser,
Aufbau der Laubbläser
Alle Testgeräte werden nahezu vollständig montiert geliefert. In den meisten Fällen müssen nur noch die Rohre aufgesetzt und fixiert werden und schon kann es losgehen. Lediglich der Aufbau des Kombigerätes von Kärcher dauert im Test etwas länger. Diese Disziplin meistern also alle gut.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Akkulaubbläser/-sauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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