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Der Duft von frisch gemahlenen Bohnen in der Luft und ein gut bereiteter Cappuccino auf dem Tisch – besser kann ein Tag nicht anfangen. Wer dafür nicht jeden Morgen in das Café seiner Wahl pilgern möchte, wird über kurz oder lang den Kauf einer Siebträgermaschine erwägen. Doch welche Maschine ist die richtige? Lesen Sie mehr in unserem Siebträgermaschinen Test 2022.

Die Testgeräte im Siebträgermaschinen Test 2022

Siebträgermaschinen:
De’Longhi La Specialista Prestigio EC9355
Beem Espresso-Perfect 03270
Sage Barista Touch

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Siebträgermaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Im heutigen Test haben wir drei Siebträgermaschinen – vom preiswerten Einstiegsgerät bis hin zur üppig ausgestatteten Profimaschine mit Touchdisplay und Kaffeerezepten auf Knopfdruck. Im Praxistest müssen die Geräte aber vor allem eines können: den perfekten Espresso, Cappuccino oder Bohnenkaffee zubereiten.

De’Longhi La Specialista Prestigio

Die Maschine ist kompakt gebaut und ein Schmuckstück für jede Küche. Man merkt, dass sich der Hersteller viele Gedanken über kleine, aber sehr nützliche Details gemacht hat. So lässt sich nach dem Mahlen des Kaffes in einem Arbeitsschritt das Anpressen (Tamping) mittels eines eingebauten Tampers durchführen, ohne den Siebträger abzunehmen. Hierzu muss lediglich ein Hebel an der rechten Seite der Maschine heruntergezogen werden. Weitere gute Idee: Ein ausklappbarer Tassenständer verringert den Abstand zum Siebträger beim Brühvorgang. So gibt es keine Kleckereien mehr, auch wenn kleine Espressotassen verwendet werden.

Zubereiten lassen sich mit der Maschine Espresso, Americano und normaler Kaffee. Wahlweise können einfache oder doppelte Tassen gebrüht werden, wobei hier jeweils ein separates Sieb zum Einsatz kommt. Heißwasser, zum Beispiel für Tee oder das Anwärmen der Tassen, gibt es ebenfalls auf Knopfdruck und eine Dampfdüse erlaubt die Zubereitung von Milchschaum.

„Smart Tamping“ nennt De’Longhi seinen integrierten Tamper: Nach dem Mahlen wird das Kaffeepulver durch Drücken des Hebels verdichtet
„Smart Tamping“ nennt De’Longhi seinen integrierten Tamper: Nach dem Mahlen wird das Kaffeepulver durch Drücken des Hebels verdichtet

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Es gibt auch eine Druckanzeige, die den Brühdruck anzeigt. Allerdings: Die Skala ist ohne Beschriftung, es gibt lediglich einen Bereich, den der Hersteller mit „optimale Zone“ versehen hat. Besser wäre eine richtige Druckanzeige in Bar gewesen, damit man den optimalen Brühdruck um die 9 Bar direkt ablesen könnte. Auch beim Mahlwerk haben wir etwas zu meckern, allerdings auf hohem Barista-Niveau: Es gibt nur sieben Mahlgrade, davon sind die Stufen 1 und 2 auch nur speziellen leicht gerösteten Bohnen vorbehalten, sodass effektiv nur fünf Mahlgrade für den regelmäßigen Gebrauch übrigbleiben. Vielen Kaffeespezialisten wird das aber für ein Feintuning deutlich zu wenig sein. Im Test erledigt die Maschine gewissenhaft ihren Dienst.

Clever: Kleine Espressotassen lassen sich bei der Maschine von De’Longhi über ein klappbares Gitter näher an den Auslauf stellen
Clever: Kleine Espressotassen lassen sich bei der Maschine von De’Longhi über ein klappbares Gitter näher an den Auslauf stellen

Beem Espresso-Perfect

Diese ausgesprochen kompakt gebaute Siebträgermaschine richtet sich an Kaffeeliebhaber mit schmalem Geldbeutel und/oder wenig freiem Platz in der Küche. Denn das Gerät nimmt kaum mehr Fläche ein als eine herkömmliche Filterkaffeemaschine, kann aber dennoch Espresso brühen und Milch aufschäumen. Selbstverständlich muss man dabei an allen Stellen Kompromisse eingehen. So gibt es kein eingebautes Mahlwerk. Der Kaffee muss also entweder schon gemahlen sein oder mit einer zusätzlichen Kaffeemühle zunächst gemahlen werden.

Auch auf viel Komfort während des Brühvorgangs muss man verzichten. So gibt es lediglich einen Wahlschalter mit den Funktionen „Brühen“ oder „Wasserdampf“. Die Dauer des Brühvorgangs bestimmt demnach der Nutzer manuell. Immerhin gibt es zwei Siebträgereinsätze für einfachen und doppelten Espresso. Ebenfalls erwähnenswert: Ein zweiter beiliegender Siebträger erlaubt auch die Nutzung von fertig konfektionierten Kapseln für die Bereitung verschiedener Kaffeesorten.

Optisch gut anzuschauen, aber ohne große Aussagekraft: Das Display zeigt den Wasserdruck beim Brühen an, ist aber nicht beschriftet
Optisch gut anzuschauen, aber ohne große Aussagekraft: Das Display zeigt den Wasserdruck beim Brühen an, ist aber nicht beschriftet

Starke Crema

Der Brühvorgang geht sehr schnell von der Hand und der Kaffee hat eine auffallend starke Crema. Das spricht für eine Unterextraktion, was auch der sensorische Test untermauert. Schlimmer aber ist die Temperatur unseres Espressos. Bei knapp 50 Grad Celsius Getränketemperatur kommt das Wasser etwas zu kalt aus der Düse. Ein Vorwärmen der Tasse ist also unerlässlich. Immerhin gibt es auf der Maschine eine Wärmeplatte, die unseren Espresso etwas warmhalten kann, während eine zweite Tasse zubereitet wird. Mit der integrierten Milchaufschäumdüse lässt sich nicht nur Milch aufschäumen, sondern es können auch Getränke erwärmt werden. Erwartungsgemäß kann die Maschine mit höherwertigen Geräten nicht wirklich mithalten. Dafür ist der Kaufpreis für Einsteiger recht attraktiv. Wirklich störend finden wir allerdings die zu geringe Temperatur der bereiteten Getränke sowie die wackelige Befestigung der Siebe im Siebträger.

Die Brühtemperatur – gemessen in der Flüssigkeit des Espressos – ist beim Gerät von Beem leider etwas zu kühl
Die Brühtemperatur – gemessen in der Flüssigkeit des Espressos – ist beim Gerät von Beem leider etwas zu kühl

Sage Barista Touch

Das Spitzenmodell der Barista aus dem Hause Sage kommt mit einem farbigen Touchdisplay daher und lässt sich dadurch besonders einfach bedienen. Auch der Lieferumfang ist komplett und beinhaltet unter anderem einen Wasserfilter, einen Teststreifen zur Ermittlung der Wasserhärte sowie die typischen Utensilien: „The Rasor“ – eine Art Rasierklinge zum Abstreifen von überflüssigem Kaffeepulver sowie einen massiven Tamper, der dank Magnethalterung direkt an der Maschine platziert werden kann. Die integrierte Kaffeemühle erlaubt mit 30 Abstufungen eine sehr präzise Einstellung des Mahlgrades.

Im Gegensatz zur Maschine von De’Longhi ist der Mahlvorgang allerdings nicht ganz so komfortabel: Der Siebträger lässt sich nicht komplett einklemmen, sondern wird nur eingehakt und das Kaffeepulver rieselt sichtbar in den Siebträger. Der anschließende Tampervorgang wird dann manuell ausgeführt und nicht über einen integrierten Tamper. Der eigentliche Brühvorgang wiederum ist bei Sage ein wirklicher Genuss. Über das farbige Touchdisplay kann das gewünschte Getränk ausgewählt werden. Zunächst sind die Einstellungen ab Werk voreingestellt, lassen sich aber natürlich auch nach Belieben abändern.

An Komfort hat Sage bei seiner Barista Touch nicht gespart. Über das Touchdisplay lässt sich sogar die ermittelte Wasserhärte einstellen
An Komfort hat Sage bei seiner Barista Touch nicht gespart. Über das Touchdisplay lässt sich sogar die ermittelte Wasserhärte einstellen

Automatischer Milchaufschäumer

Eine Besonderheit ist der automatische Milchaufschäumer. Sage legt der Maschine hierfür eine passende Tasse aus Edelstahl bei. Diese wird mit Milch befüllt und mit eingetauchter Lanze auf die Maschine gestellt. Ein integrierter Temperaturfühler misst permanent die Temperatur der Milch und die Maschine schaltet sich nach Erreichen der Solltemperatur selbstständig ab. Insgesamt überzeugt die Maschine mit einer ausgezeichneten Benutzerfreundlichkeit dank des integrierten Touchdisplays. Sogar „Lernprogramme“ zum Bereiten der verschiedenen Kaffeesorten gibt es. Allerdings hat der Komfort auch seinen Preis – die Barista Touch ist mit Abstand die teuerste Maschine im Testfeld.

Besonders fein lässt sich bei Sage der Mahlgrad des Kaffeepulvers einstellen: Insgesamt sind 30 Stufen wählbar
Besonders fein lässt sich bei Sage der Mahlgrad des Kaffeepulvers einstellen: Insgesamt sind 30 Stufen wählbar

Welche Siebträgermaschine ist die beste?

Die Maschinen von De’Longhi und Sage schenken sich beim Testergebnis nicht viel. Als vergleichsweise günstige Maschine kommt durchaus De’Longhi in Betracht. Dort gefällt uns insbesondere die geschlossene Aufnahme für den Siebträger am Mahlwerk mit integriertem Tamper sehr gut. Für die Sage spricht das ausgewogenere Mahlwerk, die einzigartige Touchbedienung sowie der automatische Milchaufschäumer. Dafür muss man allerdings auch tief in die Tasche greifen. Wer nur ab und zu einen Espresso bereiten möchte und dabei sehr auf den Geldbeutel achtet, der kann als Einstiegsgerät auch zur Espresso-Perfect von Beem greifen. Wunder sollte man von diesem Gerät aber nicht erwarten.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Siebträgermaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Die Kaffeetemperatur wird direkt nach dem Ende des Brühvorgangs (beim Abschalten des Geräts sowie ggf. bei Signal) gemessen. Die Zubereitungsdauer wird für eine Tasse Standard-Kaffee ermittelt. Crema und Milchschaum werden durch eine Gruppe geschulter Probanden im Sensoriktest bewertet.
Handhabung: Unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit wird die Funktionalität und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente geprüft. Bei der Reinigung wird getestet, wie gut die Einzelteile sowie die Geräteaußenseite zu reinigen sind. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschrieben Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft anhand der ihrer Qualität bewertet.
Ökologie: Der Energieverbrauch während der Zubereitung gemessen und vergleichend bewertet. Zusätzlich werden bei der Geräteverpackung entstehender Kunststoffmüll sowie ggf. dauerhaft entstehender Müll (Kapseln, Pads) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet wird die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie die Größe von Spalten und Ritzen, außerdem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird neben der Standfestigkeit, wie gut Gerät und Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen.
 

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Bildquelle:

  • Test_Siebträgermaschinen 2022_Startbild: © Auerbach Verlag, De’Longhi