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Beim Zerteilen von selbst gebackener Pizza ist der Griff in die Messerschublade stets nur zweite Wahl, denn die scharfe Klinge beschädigt die Beschichtung des Backblechs oder sich selbst. Viel eleganter und effizienter erledigen dies Pizzaschneider, von denen wir heute vier Exemplare eingehend begutachten. Lesen Sie mehr in unserem Pizzaschneider Test 2023.

Die Testgeräte im Pizzaschneider Test 2023

Pizzaschneider:
Tefal Ingenio Pizzaschneider
Florina Smart Pizzaschneider
Leifheit ComfortLine Pizzaschneider
Fiskars Functional Form Pizzaschneider

Schon beim Betreten des Testlabors läuft uns das Wasser im Mund zusammen, geht es doch heute um nichts Geringeres als das Zerteilen frisch gebackener Pizza. Natürlich erledigte man das früher mit herkömmlichen, scharfen Messern, aber wie heißt es doch so schön: „Das Bessere ist der Feind des Guten.“ Und so gehen wir im Geiste noch einmal die Zutatenliste durch, mit der die Teammitglieder die Pizzen belegen sollen, und wenden uns dabei schon einmal unseren Testkandidaten zu.

Unser Pizzaschneider im Überblick

Die vier getesteten Küchenhelfer sind vom Design her recht ähnlich und bestehen alle aus einem Kunststoff-Schneiderad, das drehbar in einer Halterung mit Handgriff gelagert ist, und einem Griff.

Der Griff des Pizzaschneiders von Tefal ist recht kurz und bietet für große Hände keinen optimalen Halt
Der Griff des Pizzaschneiders von Tefal ist recht kurz und bietet für große Hände keinen optimalen Halt

Beim genaueren Hinsehen entdecken wir einen ersten Unterschied in der Art der Aufhängung des Schneidemessers: Während die Modelle von Leifheit und Fiskars eine fest montierte Klinge haben, lässt sich diese bei Tefal und Florina zum Reinigen ausklicken. Die auf den ersten Blick ergonomisch wirkenden Griffe unterscheiden sich stark in Durchmesser und Form und so verwundert es nicht, dass sich Testende mit großen Händen vor allem bei Leifheit wohlfühlen.

Ein weiteres Detail fällt bei Tefal auf, denn bei diesem Modell ist die Klinge – wenn man sie trotz des Kunststoffmaterials so nennen mag – recht stumpf und breit. Wir mutmaßen, dass dies zugleich die Haltbarkeit erhöht und die Schnittgenauigkeit vermindert. Damit wenden wir uns aber endgültig dem Schneiden echter Pizza zu.

Die Schneider im Einsatzv

Unsere Testenden kennen das Gefühl, wenn sich der Pizzabelag beim Verwenden herkömmlicher Messer mitsamt Käse vom Boden schiebt, während dieser nicht einmal komplett durchtrennt wurde. Umso erfreuter sind wir, dass alle Pizzaschneider diesen Job besser erledigen und der Belag dort bleibt, wo er lag.

Der beim Fiskars (unten im Bild) sehr schmale Raum zwischen Messer und Halter lässt sich viel schlechter reinigen als der bei Leifheit (oben)
Der beim Fiskars (unten im Bild) sehr schmale Raum zwischen Messer und Halter lässt sich viel schlechter reinigen als der bei Leifheit (oben)

Das runde Messer darf daher den Belag bei härteren Pizzaböden auch mehrmals passieren, ohne dass das Ergebnis unansehnlich wird. Die ursprüngliche Erwartung, dass die breitere Tefal-Klinge spürbar schlechter schneidet als die schmaleren der Mitbewerber, bewahrheitet sich nicht.

Wobei spätestens an dieser Stelle klar wird, dass der Test ab nun ungewöhnlich subjektiv wird, denn es gibt ja unzählige Zutaten, die sich unterschiedlich gut schneiden lassen. Und weil es auch keine Standard-Pizza mit Standard-Belag gibt, bewerten wir an dieser Stelle bewusst das Schnittgefühl über verschiedene Pizzen hinweg. Das Schneiden einer Pizza Margherita geht dermaßen schnell von der Hand, dass die Testenden froh sind, dass wir auch anspruchsvolleren Belag im Programm haben.

Die Modelle von Tefal (l.) und Florina (r.) besitzen eine Aufhängeöse zum praktischen Verstauen an der Küchenreling
Die Modelle von Tefal (l.) und Florina (r.) besitzen eine Aufhängeöse zum praktischen Verstauen an der Küchenreling

Dick geschnittene Salami stellt sich als echte Herausforderung dar und so sehnen sich erste Testpersonen bereits nach einem scharfen, herkömmlichen Messer. Der Wunsch bleibt unerfüllt und wir ergänzen stattdessen im Testprotokoll, dass die Pizzen auch nach mehreren Schneidevorgängen noch ansehnlich und servierfertig aussehen.

Im direkten Vergleich ist gut zu erkennen, dass die Klinge des Tefal-Schneiders (l.) dicker als die des Florina (r.) ist
Im direkten Vergleich ist gut zu erkennen, dass die Klinge des Tefal-Schneiders (l.) dicker als die des Florina (r.) ist

Insofern verschieben wir den Wunsch „perfektes Durchtrennen der Pizzastücke gleich im ersten Durchgang“ in die Rubrik Luxus-Sorgen. Insgesamt freuen sich die Testenden über die durchweg leichte Handhabung der Pizzaschneider und schnell ist mehr Pizza zerteilt, als wir in der Mittagspause verzehren könnten.

Pizzaschneider mit einfachem Aufbau

Die Achse der Rundklinge wird bei Tefal von beiden Seiten her geführt, wodurch sich die Druckkraft der Hand besser und genauer auf das Schneiderad verteilt als bei der einseitigen Lagerung der Konkurrenz. Der Klingenschutz fällt bei den Modellen sehr unterschiedlich aus.

Fiskars verzichtet komplett auf ihn, während bei Leifheit sogar stabiles Metall zum Einsatz kommt. Wir folgern aus unserem Test allerdings, dass es eher um einen Schutz vor Verschmutzung der messerführenden Hand geht als um einen Schutz vor Verletzungen.

urch eine Doppelführung der Klinge bietet das Modell von Tefal deutlich mehr Stabilität beim Pizzaschneiden als die Konkurrenz
urch eine Doppelführung der Klinge bietet das Modell von Tefal deutlich mehr Stabilität beim Pizzaschneiden als die Konkurrenz

Bei Fiskars könnten je nach Konsistenz des Belags heiße Zutaten den Daumen erreichen, aber für eine Abwertung erscheint uns dies nicht wahrscheinlich genug. Zum Zerlegen sind wir bei den Kandidaten mit entfernbarer Klinge mit einem beherzten Ruck an der Achse am Ziel und können Messer und Halterung einzeln reinigen.

Pizzaschneider einfach zu reinigen?

Nach dem kurzweiligen Einsatz der flinken Küchenhelfer wenden wir uns der Reinigung der Geräte zu. Alle Pizzaschneider sind spülmaschinenfest und insoweit unkompliziert. Beim genaueren Hinsehen merken wir aber, dass die Spülmaschinen deutlich Hilfe beim Reinigen benötigen, denn Zutatenreste und die bei niedrigen Temperaturen klebrige Käsemasse bleiben allzu gern in den Zwischenräumen von Klinge und Halterung hängen.

 Der hochwertige Klingenschutz des Leifheit schützt die Hand effektiv vor heißem Pizzabelag
Der hochwertige Klingenschutz des Leifheit schützt die Hand effektiv vor heißem Pizzabelag

Die Modelle mit entnehmbarer Klinge von Florina und Tefal erleichtern die Reinigung spürbar, während vor allem beim Fiskars viele Stellen für Spülbürsten und -tücher unerreichbar und somit dreckig bleiben. Wir möchten aber nicht verschweigen, dass wir bei jedem Schneider Stellen finden konnten, die schwer zu reinigen sind. Gerade bei den Übergängen zwischen verschiedenen Plastikteilen bleiben gern Reste von Fett zurück.

Diese Pizzaschneider sind besonders handlich

Nach der Reinigung der Pizzaschneider probieren wir einmal, wie viel Platz diese verbrauchen, wenn sie auf ihren nächsten Einsatz warten. In den meisten Küchen werden Küchenhelfer in einer Schublade gelagert und so ist dies auch unser erstes Testszenario.

Wir bemerken, dass sich Leifheit und Fiskars wegen des geringeren Messerdurchmessers zwar prinzipiell recht schmal machen, der wuchtige Griff des Leifheit mit dem Metallklingenschutz diesen Vorteil aber gleich wieder verspielt. Und auch die Dicke des Leifheit-Kandidaten kostet viel wertvollen Lagerplatz.

Dank ihrer herausnehmbaren Klingen wird die Reinigung der Pizzaschneider von Tefal (oben) und Florina (unten) zum Kinderspiel
Dank ihrer herausnehmbaren Klingen wird die Reinigung der Pizzaschneider von Tefal (oben) und Florina (unten) zum Kinderspiel

Der Florina ist insgesamt viel schmaler und der Fiskars-Schneider ist mit seiner schmalen, kurzen und dünnen Form geradezu ein Raumwunder. Die Nutzenden mit einer montierten Küchenreling dürften sich über die Aufhängeösen bei Florina und Tefal freuen, denn hier wird spürbar Schubladenplatz gespart. Lediglich die Ausrichtung der Aufhängeöse beim Tefal gibt uns Rätsel auf, denn durch sie ragt der Pizzaschneider eine Handbreit in den Raum hinein.

Unser Testfazit im Pizzaschneider-Test

Das Wichtigste zuerst: alle getesteten Pizzaschneider sind ein gutes, effektives Hilfsmittel, um ofenfrische Pizzastücke verzehrfertig zu zerteilen. Der Funktionstest liefert durchweg hervorragende Ergebnisse und so wird die Rangfolge von den Ergebnissen der übrigen Testkriterien bestimmt.

Beim Testkandidaten von Fiskars findet der Daumen keinen rechten Halt und so rutscht er leicht Richtung Klinge
Beim Testkandidaten von Fiskars findet der Daumen keinen rechten Halt und so rutscht er leicht Richtung Klinge

Bei der Handhabung haben der Testsieger von Tefal und der Florina mit ihrer Höchstpunktzahl die Nase vorn, was vor allem an der hervorragenden Klingenbefestigung und der damit verbundenen Topnote bei der Reinigung liegt. Die deutlichen Abwertungen bei den Modellen mit nicht lösbarer Klinge müssen wir vornehmen, da Hygienemängel bei Küchenhelfern definitiv nicht akzeptabel sind. Ausschlaggebend für den Kauf dürfte letztlich aber sein, ob Form und Größe des Griffes den Personen passen, die mit dem Pizzaschneider arbeiten.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Pizzaschneider-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Pizzaschneider
Funktion: Testpersonen mit Vorerfahrung im Umgang mit Pizzaschneidern bewerten den Schnitt durch verschieden starke Pizzen sowie die Schnittführung und Flexibilität. Nicht nur der Kraftaufwand zählt dabei, auch das Schnittbild wird untersucht und bewertet. Weiterhin wird die Lage des Griffs in der Hand, der Grip, die Balance des Schneiders samt Gewichtsgefühl bewertet.
Handhabung: Bei der Reinigung von Klinge und Griff werden Modularität und Zugänglichkeit der verschmutzten Stellen bewertet sowie die Einfachheit von Reinigung und Pflege allgemein.
Verarbeitung: Beurteilt werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien und deren Verarbeitung, auch eventuell vorhandene Grate und Materialüberstände.
Ökologie: Bewertet wird unnötige Verpackung und dabei entstehender (Plastik-)Müll.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut der Pizzaschneider verhindern kann, dass Nutzenden durch Klemmen und Schneiden Schäden entstehen. Dazu gehen Griffigkeit und der Handschutz zur Klinge in die Bewertung ein.

Autor: Andreas Müller

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