Split-Klimaanlagen: Was man über mehrteilige Klimaanlagen wissen sollte

Häufige Fragen zu Split-Klimaanlagen

Split Klimaanlage
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Im privaten Gebrauch sind Split-Klimaanlagen in Deutschland noch nicht etabliert. Das kann sich mit dem Klimawandel und steigenden Temperaturen aber rasch ändern. Auch in Mitteleuropa werden die Wetterlagen langfristig immer extremer. Wer also über die Anschaffung einer mehrteiligen Klimaanlage nachdenkt, findet hier die Antworten zu häufigen Fragen.

Was genau ist eine Split-Klimaanlage?

Split-Klimaanlagen sind, im Gegensatz zu Monoblock-Klimaanlagen, Klimageräte, die aus zwei Bauteilen bestehen. Wir kennen sie aus Büros oder dem Einzelhandel. Ein größeres, kastenförmiges Klimagerät mit Ventilator und Kühlmittel befindet sich an einer Außenwand, während in den Innenräumen horizontal längliche Lüftungsmodule in Deckennähe an den Wänden befestigt werden. Mit einer Klimaanlage dieser Art lassen sich auch mehrere Räume kühlen, da die Außen-Kompressoren mit mehreren Innenmodulen verwendet werden können.

Wie funktioniert eine Split-Klimaanlage?

Klimaanlagen funktionieren aufgrund des physikalischen Fakts, dass Hitze sich immer dorthin bewegt, wo es kälter ist. Mit verschiedenen Druckzuständen wird die Wärme hier ausgetrickst und immer dorthin geleitet, wo wir sie brauchen: nämlich nicht in den Wohnbereich. Die Split-Anlagen arbeiten mit einem Kältemittel, dass in einem Kreislauf zwischen den Innen- und Außengeräten ausgetauscht wird. Dabei wechselt das Mittel von einem gasförmigen zu einem flüssigen Zustand und wieder zurück. Durch den verringerten Druck auf Kältemittel kann sich dieses in der Leitung ausdehnen. Dieser Vorgang senkt die Temperatur des Mittels unter die Temperatur seiner Umgebung und zieht die Hitze an. Im inneren Bereich der Klimaanlage wird diese Hitze aufgenommen und runtergekühlt.

Zusätzliche Lüftung und Filterung der Luft

Durch den beschriebenen Tauschvorgang kühlt sich der Innenraum ab und das Kältemittel erwärmt sich so lang bis es verdunstet. Das gasförmige Kältemittel wir an einen Kompressor weitergeleitet, der an der Außenwand der Anlage liegt. Der Kompressor verstärkt den Druck und das Kältemittel verdichtete und erhitz sich. Im Anschluss wandert die Wärme des Kältemittels nach Außen und kühlt ab. Durch den Kühlungsprozess verflüssigt sich das Kältemittel erneut und wird erneut an den Kreislauf des Innenmoduls abgegeben.

Neben der Klimaregulierung tauscht die Anlage durch die Lüftung und das Gebläse verbraucht mit frischer Luft aus. Möglich ist dies aufgrund von Messgeräten und Filtern, welche die Gelegenheit bieten die Luftfeuchtigkeit anzupassen und die Luft zu säubern.

Wissenswertes zur Montage einer mehrteiligen Klimaanlage

Da das Anbringen von Splitanlagen mit Wanddurchbrüchen und Leitungsverlegung zu tun hat ist es immer empfehlenswert den Aufbau einem Fachmann zu überlassen. Andernfalls gibt es in den Anleitungen der Hersteller aber auch genaue Angaben dazu, was bei der Montage zu beachten ist. Darunter fallen zum Beispiel Mindestabstände, eine waagerechte Ausrichtung des Innengeräts und die korrekte Positionierung des Schlauchs zum Ableiten des Kondenswassers. Außengeräte müssen zudem an einer Stelle liegen, die für Wartungsarbeiten leicht zu erreichen ist. In Wohngebieten müssen Sie sich außerdem darüber informieren, wie hoch der Dezibel-Wert (Geräuschpegel) tagsüber und nachts sein darf. Bei manchen Außengeräten kann es sein, dass der Gebrauch über Nacht deshalb nicht möglich ist, da er als Lärmbelästigung gilt.

Wartung einer Klimaanlage: Muss man das Kältemittel regelmäßig nachfüllen?

Im Normalfall muss man kein Kältemittel nachfüllen. Wenn es jedoch zu Schäden in den Kältemittelleitungen kommt, kann das Mittel austreten und das Problem muss durch einen Fachmann behoben werden. Das sollte bei regelmäßiger Wartung kein Problem ergeben. Wenn man die Herstellerangaben der maximalen Leitungslänge zwischen den zwei Klimaanlage-Modulen überschreitet, kann es zudem vorkommen, dass grundsätzlich zu wenig Kältemittel enthalten ist. Auch hier ist der Kontakt mit einem Experten hilfreich, der die verlängerten Leitungen eventuell sicher umsetzen kann.

Vorteile der Invertertechnik einer Split-Anlage

Moderne Klimaanlagen arbeiten mit einem Frequenzumrichter, auch Inverter genannt. Das Gerät kontrolliert die Drehzahl des Verdichters, der das Kältemittel erhitzt und passt sie immer dem aktuellen Leistungsbedarf an. Um die Wunschtemperatur zu erhalten, nutzt das Gerät nicht durchgehend die gleiche Leistungsintensität, sondern richtet sich genau nach der Umgebung und dem benötigten Aufwand. Das macht die Geräte mit Inverter-Technologie deutlich sparsamer in ihren Energiekosten.

Kühlt eine Split-Klimaanlage das ganze Haus?

Theoretisch ist das möglich. Dafür gibt es Multi-Splitanlagen, bei denen ein Kompressor mit bis zu zehn Innenmodulen kombiniert werden kann. Bei kleinen Grundflächen kann aber auch eine einzige Splitanlage bereits helfen – vorausgesetzt die Türen der Innenräume sind geöffnet und alle Fenster geschlossen. So kann die kühlere Luft ungestört durch alle Räume strömen und für eine angenehme Temperatur sorgen.

Im Winter lässt sich der Kältemittelkreislauf außerdem auch umdrehen und kann zum Heizen genutzt werden. Achten Sie dabei auf Splitanlagen mit der oben erwähnten Inverter- und/oder Wärmepumpenfunktion. Diese leiten die Hitze, die beim Verdichten des Kältemittels entsteht, an den Innenraum weiter und können Wärme so noch effizienter im Raum verteilen als übliche Heizkörper.

Mythos: Können Klimaanlagen krank machen?

Bei sachgemäßem Gebrauch sind Klimaanlagen grundsätzlich kein Krankheitsrisiko. Wichtig ist, dass die Splitanlagen im besten Fall jährlich gewartet und gereinigt werden. Die Filter können sonst ein Nährboden für Keime sein, die an die Luft weitergegeben werden. Wenn Menschen sich aufgrund von Klimaanlagen erkälten, liegt das in den meisten Fällen an falschen Einstellungen und Ausrichtungen. Die Lüftungsdüsen sollten nicht direkt auf die Personen gerichtet sein, sondern die kalte Luft an Decke, Wand oder Boden abgeben. Auch zu große Temperaturunterschiede nach außen können Probleme verursachen, da der Wechsel auf den Kreislauf schlägt.

Kostencheck: Wie viel kosten Split-Klimaanlagen im Vergleich?

Split-Klimaanlagen haben zwar höhere Anschaffungskosten als beispielsweise mobile Monoblock-Klimaanlagen, dafür sind sie aber auch deutlich energieeffizienter. Sie heizen sich selbst weniger auf und müssen deshalb nicht mehr Strom aufwenden, um ihre eigene Wärme zu reduzieren. Außerdem ist bei ihnen kein Luftzugriff mit Schläuchen durch Fenster- oder Türspalte notwendig, bei der warmen Luft in den Raum dringt. Deshalb lohnen sich Splitanlagen vor allem bei Personen, die ihre Klimaanlage häufig in Betrieb haben.

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