Anzeige

Wer ein Vakuumiergerät besitzt, kann viele Lebensmittel hygienisch aufbewahren und zugleich haltbarer machen. Dazu braucht es üblicherweise spezielle Folienverpackungen. Die Geräte saugen die Luft aus den Beuteln und verschließen sie mit einer Schweißnaht. Wir haben 11 Vakuumierer getestet. Einige können mehr als andere. Lesen Sie mehr in unserem Vakuumierer Test 2023.

Die Testgeräte im Vakuumierer Test 2023

Vakuumierer:
Caso VRH 590 advanced
Rommelsbacher VAC 385
Caso Vacuchef 40
Eta Atmos II ETA676290000
Eta Aspira ETA776290000
Caso VR 190 advanced
Lauben LBNVS60SB
Eta Caza Pro ETA57629000
Caso VC 300 Pro
AEG VS4-1-4AG
Eta Freshie III ETA376290000

Was bringt es, Lebensmittel luftdicht zu verpacken? „Durch Vakuumieren halten Sie Ihre Lebensmittel bis zu achtmal länger frisch – ganz ohne Konservierungsstoffe“, lobt ein Hersteller die Vorteile des schmalen elektrischen Gerätes, das in vielen Haushalten eingezogen ist.

Im Funktionstest beweisen sich unsere elf Testmodelle beim Vakuumieren (und Einschweißen) von Reis und Besteck
Im Funktionstest beweisen sich unsere elf Testmodelle beim Vakuumieren (und Einschweißen) von Reis und Besteck

Ein einfacher Vakuumierer ist bereits zu einem günstigen Preis zu haben und verhindert, dass Essen schnell verdirbt. Die luftdichte Verpackung soll dafür sorgen, dass Aroma, Vitamine und Mineralien erhalten bleiben sowie Gefrierbrand keine Chance hat. Im Gegensatz zum Einkochen bleibt die Konsistenz der Lebensmittel erhalten. Aufgrund dieser Vorzüge ist das Vakuumieren für viele ideal, um Speisen sicher im Kühlschrank oder Gefrierfach aufzubewahren. Geeignet sind feuchte Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Gemüse oder Obst, aber auch trockene Lebensmittel von Kaffee bis Reis.

Damit sie lange genießbar bleiben, sollten sie möglich frisch vakuumiert werden. Eine Zielgruppe der Geräte sind alle, die das Sous-vide-Garen für sich entdeckt haben. Sie packen Fleisch und andere Lebensmittel in die Folien und legen sie dann zum Garen ins Wasserbad. Mit passender Wassertemperatur und Garzeit sollen die Ergebnisse besonders zart und saftig sein. Daher setzen Gourmetrestaurants ebenfalls auf diese Zubereitungsart.

Vacuumier-Gerät mit Beutel oder Box?

Um Lebensmittel zu vakuumieren, reicht es nicht aus, ein passendes Gerät zu haben. Benötigt werden typischerweise spezielle Folienverpackungen. In unserem Vergleichstest sind daher entsprechende Folien im Lieferumfang Standard. Entweder arbeitet man mit Beuteln in verschiedenen Größen oder mit zuschneidbaren Folienrollen.

Diese verschweißt man dann oben und unten. Bei unseren Testgeräten sind in der Regel Folien bis zu 30 Zentimetern (cm) Breite verschweißbar. Häufig sind diese mehrfach verwendbar. Schließlich sind sie aus besonders starkem, reißfesten Material und können ausgespült werden.

Um ein Vakuumiergerät nutzen zu können, benötigt man Zubehör. Bei diesem Eta-Modell ist ein Behälter dabei
Um ein Vakuumiergerät nutzen zu können, benötigt man Zubehör. Bei diesem Eta-Modell ist ein Behälter dabei

Da die Beutel mit jedem Aufschneiden kürzer werden, hat das Ganze seine Grenzen. Eine Alternative sind spezielle Vakuumbehälter. Eta hat seine Testmodelle Aspira und Atmos mit jeweils einer Box mit 1 Liter (l) Fassungsvermögen ausgestattet. Um den Behältern die Luft zu entziehen, benötigt man einen Vakuumierschlauch und einen entsprechenden Schlauchanschluss.

Erfreulicherweise haben alle Testgeräte einen solchen Anschluss, die meisten sind zudem mit einem Schlauch ausgestattet. So bleibt man flexibel und kann mit Blick auf die Umwelt luftdicht aufbewahren. Für alle, die Lebensmittel nicht gern in Kunststoff packen, sind im Fachhandeln Glasbehälter erhältlich.

Das können unsere Test-Vacuumierer alle

Positiv fällt das Fazit nach unseren Testreihen mit Reis und Besteck aus. Alle Modelle erledigen diese Aufgaben sehr gut. Die Luft wird zuverlässig entzogen. Es entstehen keine Luftblasen oder Falten, die ein sicheres Verschweißen stören. Die Nähte machen einen stabilen Eindruck. Die Beutel halten dicht, wie eine Kontrolle nach einer Wartezeit von mehr als 12 Stunden (h) bestätigt.

Ein Verschlussgriff (wie hier bei Eta) erleichtert das Verriegeln und Entriegeln des Deckels
Ein Verschlussgriff (wie hier bei Eta) erleichtert das Verriegeln und Entriegeln des Deckels

Insgesamt entsteht kein großer Aufwand: Man muss das Gerät auf einer ausreichend großen Arbeitsfläche aufstellen, den Beutel befüllen und anschließend mit dem Deckel einklemmen. Findet man sofort die richtige Taste, ist das Ganze eher eine Sache von Sekunden als Minuten – abhängig von der Power des Modells.

Die Folien aus dem Lieferzubehör sind bei allen Testkandidaten offensichtlich gut geeignet. Wer noch nie einen Vakuumierer benutzt hat, kann sich mit den Bedienungsanleitungen schnell auf die Geräte einstellen. Besonders hilfreich: Lauben hat sein Modell mit einem QR-Code mit einem praktischen Videotutorial versehen.

Vacuumierer mit einfacher Bedienung

Für einen guten Bedienkomfort bringen alle Geräte die Voraussetzungen mit: Ausreichend große Tasten, deren Funktion eindeutig zu erkennen ist und die nach dem Betätigen leuchten, sind die Regel. Stärken und Schwächen zeigen sich beim Ver- und Entriegeln des Deckels. Während man bei einigen Modellen einfach einen Verschlussgriff umklappt, muss man bei anderen mit der richtigen Intensität die Ecken herunterdrücken.

Gute Größe und Übersichtlichkeit: Mit den Tasten des Testmodells VRH 590 lassen sich einfach Funktionen auswählen
Gute Größe und Übersichtlichkeit: Mit den Tasten des Testmodells VRH 590 lassen sich einfach Funktionen auswählen

Nicht zu leicht, nicht zu fest – so hier die Herausforderung – und zum Entriegeln kräftig die Außenseiten eindrücken. Schlusslicht ist dabei der VC 300 Pro von Caso. Einfacher zu bedienen sind dagegen der VRH 590 von Caso, die drei größeren Modelle von Eta sowie Rommelsbacher mit ihren Griffen.

Praktische Vorteile hat zudem eine Schneidevorrichtung, wie sie fünf Modelle mitbringen. Mit einem kleinen Cutter lassen sich Folienbeutel und -schläuche schnell und einfach auf die richtige Größe kürzen. Das gelingt zudem präziser als mit der Haushaltsschere. Hier punktet Lauben mit einem stabilen Schneidmechanismus, gefolgt von Rommelsbacher.

Für mehr Ordnung im Schrank sorgt eine Kabelaufwicklung auf der Unterseite des Gerätes (hier: Eta)
Für mehr Ordnung im Schrank sorgt eine Kabelaufwicklung auf der Unterseite des Gerätes (hier: Eta)

Da Arbeitsfläche und Stauraum in vielen Küchen begrenzt sind, ist die Unterbringung ein wichtiges Kriterium. Das Modell von AEG ist beispielsweise nur 1 Kilogramm (kg) schwer und hat eine vergleichsweise kompakte Größe. Leider hat es keine Kabelaufwicklung wie einige Konkurrenten. Besonders praktisch ist Rommelsbacher aufgestellt: Nicht nur das Kabel lässt sich aufwickeln, sondern Schlauch und Folienrolle lassen sich im Inneren aufbewahren.

Mit gut 2 kg Gewicht und einer Breite von 17 cm zählt das Modell immer noch zu den handlicheren Kandidaten – trotz integriertem Folienschneider. Nicht immer ganz vorbildlich sind die Sicherheitsaspekte bei den Modellen. Beim Verschweißen der Folien wird es heiß. Doch bei zwei Modellen von Eta entdecken die Testenden keinen Warnhinweis auf Verbrennungsgefahr am Gerät. Das ist schade, denn im Alltag ist die Bedienungsanleitung erfahrungsgemäß nicht immer griffbereit.

Kosten-Frage bei Vacuumierern

Das Vakuumieren von Lebensmitteln und anderen empfindlichen Dingen hat viele Vorteile. Wer sie nutzen möchte, findet unter unseren elf Testkandidaten nur gute bis sehr gute Geräte für zu Hause. Welches Modell aufgrund Ausstattung und Zubehör mehr kann, zeigt im Detail unsere Tabelle.

Für mehr Sicherheit bei der Bedienung sorgen Warnhinweise in den Anleitungen und direkt auf den Geräten (hier: Caso)
Für mehr Sicherheit bei der Bedienung sorgen Warnhinweise in den Anleitungen und direkt auf den Geräten (hier: Caso)

Für Vielnutzende bietet sich – bei entsprechendem Platz und Portmonnaie – der große Kammervakuumierer von Caso an. Preisbewusste finden gleich fünf Modelle bis 100 Euro unter unseren aktuellen Kandidaten.

In der unteren Preisklasse punktet das 80-Euro-Schnäppchen von Lauben mit einem integrierten Folienschneider. So gut ausgestattet sind sonst nur teurere Kandidaten wie der hochwertige Rommelsbacher (150 Euro), der sich mitsamt Zubehör sehr praktisch verstauen lässt.

Vacuumierer mit zusätzlichen Kosten

Der Haken an der Sache: Zubehör ist zum Vakuumieren immer nötig. Selbst bei mehrfacher Benutzung sind die mitgelieferten Verpackungsmaterialien schnell verbraucht. Wer in Folien schweißt, muss diese regelmäßig nachkaufen.

Das bedeutet Zeit und Geld investieren. Hinzu kommt: Lebensmittel in Folien einschweißen – das ist nicht für alle Personen eine leckere Vorstellung. Wer Plastik(-müll) vermeiden will, kann spezielle Aufbewahrungsboxen aus Glas verwenden. Doch die Behälter müssen auch erst einmal angeschafft werden.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Vakuumierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Vacuumierer
Funktion: Die Vakuumierer werden auf ihre Vakuumierqualität getestet. Dafür wird das Vakuumieren von Silberbesteck sowie 300 g Naturreis geprüft und die Qualität des Ergebnisses bewertet. Hierbei werden die bei den Modellen mitgelieferten Folienbeutel verwendet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen bewertet die Bedienfreundlichkeit, dies umfasst die Verständlichkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, Zubehörteile, Ausstattungselemente und Funktionen, insbesondere die Deckelver- und -entriegelung, Druckschalter und Schneidvorrichtungen. Außerdem wird ein Blick auf die Bedienfreundlichkeit der Benutzeroberfläche geworfen. Das Betriebsgeräusch wird auf einer Distanz von 50 cm zur Gerätemitte gemessen. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Hhinweise überprüft sowie die Qualität bewertet. Für die Reinigung werden Eigenverschmutzung und eventuelle Schmutzstellen der Geräte betrachtet. Bei der Unterbringung wird die Verstaubarkeit bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Verpackung der Geräte wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, dass Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen (Schweißnaht), Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autorin: Janine Reichert

Lesen Sie auch: 3 Akkufensterputzer im Test 2023.