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Viele werden bei der Erwähnung eines Fleischwolfes ein Bild der Großeltern im Kopf haben, die an einer großen Kurbel drehen, während vorne aus kleinen Löchern das Hackfleisch herausgequollen kommt. Auch die modernen Geräte von heute sind eine große Unterstützung in der Küche. Doch welche eignen sich besonders gut? Lesen Sie mehr in unserem Fleischwölfe Test 2022.

Die Testgeräte im Fleischwölfe Test 2022

Fleischwölfe:
Gastroback Design Fleischwolf Pro M
Koenic KMG 4151 B
Graef FW 500

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Fleischwölfe-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Vor allem bei Fleischstücken, die mit Sehnen durchzogen sind oder sich händisch sehr schwer verarbeiten lassen, kommt der Fleischwolf ins Spiel. Schon im Mittelalter verarbeiteten die Menschen so die wertvollen Fleischstückchen, die zur Zeit des Nahrungsmangels noch eine ganz andere Bedeutung als heute hatten. Zu dieser Zeit verwendete man allerdings noch spitze, scharfe Steine. Etwas später wurde dann das sogenannte Wiegemesser erfunden. So wurde der Hackvorgang, der auf Dauer doch recht anstrengend wurde, erleichtert. Mit Holzgriffen, die an einem abgerundeten Schneidewerkzeug befestigt waren, war der Prototyp des Fleischwolfes geboren.

Das fertige Hackfleisch quillt aus dem feinen Aufsatz des Graef-Modells heraus
Das fertige Hackfleisch quillt aus dem feinen Aufsatz des Graef-Modells heraus

Etwas später kamen die Menschen auf die Idee, die Fleischmasse mit Salz und Gewürzen zu verfeinern. Zur selben Zeit begann man, sich die Hebelwirkung zunutze zu machen. So entstand ein Gerät mit einer großen Schale und einem Förderband, auf dem mithilfe einer Kurbeldrehung das Fleisch an ein Messer befördert wurde. Nach mehrmaligem Wiederholen dieses Vorgangs hatte man die Masse, die wir heute Hackfleisch nennen. Kaum vorzustellen, wie die Menschen damals langsam auf diese verschiedenen Ideen kamen, jetzt wo wir in einer Welt leben, in der alle diese Dinge schon gegeben sind, oder? Während unsere Großeltern noch selbst kurbeln mussten, gibt es heute den Luxus von elektrischen Fleischwölfen. Diese Geräte zerhäckseln das eingelegte Fleisch auf Knopfdruck. Welche Modelle auf dem Markt besonders zu empfehlen sind, erschließt sich in diesem Test.

Es ist sehr wichtig, das Fleisch vor dem Häckseln so klein wie möglich vorzuschneiden, um ein Verstopfen zu vermeiden
Es ist sehr wichtig, das Fleisch vor dem Häckseln so klein wie möglich vorzuschneiden, um ein Verstopfen zu vermeiden

Wie baue ich einen Fleischwolf zusammen?

Die Fleischwölfe kommen alle in ihren Einzelteilen. Das mag auf den ersten Blick ein kleiner Schock sein, ist allerdings kein großes Problem. Einmal zusammen- und wieder auseinandergebaut, und das Ganze läuft wie am Schnürchen. Alle drei Modelle in diesem Test sind sehr einfach zusammenzuschrauben. Dank der Anleitungen mit Abbildungen muss nur das richtige Teil an das andere gesteckt werden. So kommt das sogenannte Schneckengehäuse an den Fleischwolf. An dieses wird die Schnecke geschraubt, gefolgt vom Messer, dem Herzstück des Geräts. Hier werden die Lebensmittel zerkleinert. Schließlich folgt die Lochscheibe in der entsprechenden Größe.

Die verschiedenen Aufsätze sorgen für eine multifunktionale Nutzung in der Küche, über Spritzgebäck bis hin zu Würsten
Die verschiedenen Aufsätze sorgen für eine multifunktionale Nutzung in der Küche, über Spritzgebäck bis hin zu Würsten

Sowohl das Modell von Graef als auch die von Koenic und Gastroback haben drei verschiedene Lochaufsätze unterschiedlicher Größe für verschiedene Produkte. So kann nach Belieben einer der Aufsätze befestigt werden, um beispielsweise Wurst oder Spritzgebäck herzustellen. Ganz zum Schluss wird alles mit dem Schraubring befestigt und schon kann es losgehen. Durch die große Auswahl an Aufsätzen ist Vielfalt in der Küche geboten. Alle Geräte haben Aufsätze für Kebbe, Gehacktes, Lasagne, Burger, Spritzgebäck sowie Würste. Hinzu kommt ein sehr schickes und edles Material, vor allem bei den Geräten von Koenic und Gastroback. Diese lassen sich sehr leicht abwischen und sehen auf der Küchentheke hochwertig aus.

Welcher Fleischwolf ist der beste?

Sitzt alles an seinem Platz, wird die Einfüllwanne auf das Schneckengehäuse gesteckt. Hier wird das Fleisch hineingetan, um es dann mit einem Stopfer, der bei allen Modellen mitgeliefert wird, in Richtung des Messers zu befördern. Während der Tests stellt sich heraus, dass das Zerkleinern des Fleisches vorab sehr essenziell ist. Es sollte unbedingt in kleine Stücke zurechtgeschnitten werden, so wie es auch in der Anleitung empfohlen wird. Je größer die Stücke, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Gerät während der Benutzung verstopft. Vor allem die sehnigen Teile führen zu einem Verkleben der Aufsätze und zu einem Festfahren von Schnecke und Messer. So müssen wir bei allen drei Geräten zwischendurch das Schneckengehäuse auseinander bauen, um die Aufsätze zu reinigen. Das verlängert den Vorgang etwas. Bei dem Modell aus dem Hause Graef passiert das im Test vor allem bei dem feinen Aufsatz, der grobe hingegen macht überhaupt keine Probleme. Hier können auch verschiedene Geschwindigkeitsstufen auf dem gut lesbaren Display eingestellt werden. Trotzdem ist mit circa 10 Minuten für den Vorgang zu rechnen.

Das Gerät aus dem Hause Graef hat ein großes Display, auf dem sich Funktionseinstellung und vergangene Zeit problemlos ablesen lassen
Das Gerät aus dem Hause Graef hat ein großes Display, auf dem sich Funktionseinstellung und vergangene Zeit problemlos ablesen lassen

Beim Koenic-Fleischwolf sind beide Aufsätze zwischendrin etwas verstopft. Hinzu kommt ein sehr lautes Betriebsgeräusch während der Nutzung. Die anderen beiden Modelle sind etwas leiser. Dafür überzeugt dieser mit sehr einfach zu bedienenden Knöpfen. Das schafft auch das Gastroback-Modell. Zwei große Knöpfe verhindern Missverständnisse. In die große Fleischschale können sehr viele Stückchen hineingelegt werden. Wichtig bei allen Fleischwölfen ist es, zum Befördern des Fleischs auch wirklich nur den mitgelieferten Stopfer zu benutzen. Alles andere hat in der Zugangsschleuse, in der man beobachten kann, wie sich die Schnecke dreht, nichts zu suchen. Das kann gefährlich enden, da Verunreinigungen in das gewolfte Fleisch gelangen die gesundheitsschädigend sein könnten.

Praktikable Gerätschaften

Dadurch, dass sich fast der gesamte Fleischwolf in alle seine Einzelteile zerlegen lässt, gestaltet sich die Reinigung dementsprechend einfach. Alle Teile sind spülmaschinenfest, lassen sich aber auch sehr einfach unter laufendem Wasser abwaschen und sind direkt für die nächste Nutzung bereit. Im Hinblick auf die allgemeine Nutzung ist zu erwähnen, dass alle drei Modelle in diesem Test mit Gummifüßen an der Unterseite ausgestattet sind. So kann während des Betriebes nichts passieren. Hinzu kommen bei allen Geräten sehr lange Kabel, die die Nutzung erleichtern und flexibler machen.

Der Koenic-Fleischwolf in seiner vollen Pracht
Der Koenic-Fleischwolf in seiner vollen Pracht

Alle Modelle sind mit großen bezifferten, leuchtenden Displays ausgestattet, die zum Beispiel bei dem Graef-Fleischwolf die vergangene Zeit während des Verarbeitungsvorgangs anzeigen. Außerdem kann bei allen drei Geräten ein Reverse-Gang eingeschaltet werden. So können größere steckengebliebene Stücken wieder rückwärts hinausbefördert werden, falls der Vorgang doch einmal komplett unterbrochen wird. Das kommt während unseres Tests allerdings nicht vor. Im Hinblick auf die Verpackungen lässt sich erwähnen, dass die gesamten Teile alle jeweils einzeln verpackt sind. Zwar haben die Fleischwölfe einen nicht so hohen Energieverbrauch, allerdings wäre eine niedrigere Plastiknutzung sicherlich möglich.

Bei der Bedienung des Gastroback-Modells lässt sich dank der großen Knöpfe fast nichts falsch machen
Bei der Bedienung des Gastroback-Modells lässt sich dank der großen Knöpfe fast nichts falsch machen

Was sagt die Anleitung?

Die Bedienungsanleitungen der drei Fleischwölfe empfehlen, die Geräte nicht länger als 5 Minuten zu nutzen oder sie zumindest dann erst einmal auskühlen zu lassen. Es stimmt, dass sie während der Nutzung auf jeden Fall warm werden, auch die Einzelteile sind etwas erwärmt. So kann es auch passieren, dass das Gerät während des Verarbeitungsvorgangs ausgeht, dann ist es laut Anleitung überhitzt und braucht eine Stunde, um wieder auszukühlen.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, die Lebensmittel so klein wie möglich vorzuschneiden, damit es nicht zu einer Überhitzung kommt. In unserer Testreihe dauert das Verarbeiten aus diesem Grund insgesamt etwas länger. Bei allen drei Modellen vergehen 10 Minuten, bis die ganze Menge von 500 Gramm Fleisch als Hack auf dem
Auffangteller liegt.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Fleischwölfe-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Die Qualität des erzeugten Hackfleisches wird in mehreren Testreihen ermittelt. Es wird bei allen Geschwindigkeitsstufen das Fleisch gewolft und das Ergebnis hinsichtlich erzielter Homogenität und Lockerheit bewertet. Zur Ermittlung der Arbeitsgeschwindigkeit wird die höchstmögliche Geschwindigkeitsstufe gewählt und die Lochscheibe mit den kleinsten Löchern verwendet. Der Fleischwolf wird in Betrieb genommen und so lange betrieben, bis das gewählte Nahrungsmittel austritt.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testender beurteilt die Funktionalität und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente, hierzu gehört auch das Umbauen und Nutzen aller Zubehörteile. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Geräts, typische Schmutzecken und die Erreichbarkeit der zu reinigenden Stellen bewertet. Bei der Aufbewahrung wird betrachtet, ob und wie sich die Zubehörteile im oder am Gerät vor Schmutz geschützt im Lager unterbringen lassen. Die Bedienungsanleitung wird anhand der Qualität bewertet.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Wertigkeit der Materialienowie die Größe von Spalten und Ritzen.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testläufe ermittelt und vergleichend bewertet. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
 

Autorin: Annika Franz

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Bildquelle:

  • Test_Fleischwölfe 2022_Startbild: © Alex Bayev/stock.adobe.com, Auerbach Verlag