Dass die Welt immer vernetzter wird, ist nichts Neues. Allerdings ist es mittlerweile so, dass gerade im Beleuchtungssektor eine Vielzahl vernetzbarer Lampen und Leuchtmittel angeboten wird. Doch was taugen diese Systeme? Wir haben uns mal genauer umgeschaut. Lesen Sie mehr in unserem smarte Beleuchtungen Test 2024.
Die Testgeräte im smarte Beleuchtungen Test 2024
Smarte Leuchten, LED-Strips oder auch Leuchtmittel lassen sich wesentlich komfortabler handhaben als eine klassische Lampe. Dabei geht es in erster Linie nicht um das reine Ein- und Ausschaltverhalten. Das ist über den Lichtschalter natürlich auch bei der klassischen Lampe mehr als einfach.
Vielmehr zählen hier die Komfortfunktionen. Denken Sie an das Dimmen von Licht. Dazu ist bei klassischen Leuchtmitteln stets ein sogenannter Dimmer erforderlich. Smarte Leuchtmittel erlauben das Dimmen dagegen via App oder Sprachsteuerung – in einigen Fällen auch über separat erhältliche Fernbedienungen – in jeder Fassung, ohne einen Umbau der Elektroanlage vornehmen zu müssen.
Zudem bieten eine große Anzahl dieser Geräte auch die Möglichkeit, andere Farben als Kalt- oder Warmweiß zu nutzen. Die Farbtemperatur und auch die Farbe selbst lassen sich individuell den persönlichen Bedürfnissen anpassen. Ein weiterer Vorteil der Systeme ist die Zeitsteuerung.
Es ist möglich, Lampen kontrolliert starten oder auch abschalten zu lassen. Wenn Sie nun denken, dass dies Spielereien sind, dann sei die Frage gestellt, ob Sie sich nicht schon einmal geärgert haben, weil ganztägig das Licht brennen gelassen wurde? Bei uns passiert das nicht mehr.
Das Schimpfen mit den Familienmitgliedern hat ein Ende, denn 8 Uhr, genau eine halbe Stunde nachdem alle das Haus verlassen haben, schaltet eine Routine die Lampen ab. Sollte aber doch einmal jemand zu Hause sein, kann per Sprachsteuerung schnell wieder für Erleuchtung gesorgt werden. Einige Systeme erlauben auch mittels Routinen eine automatische Abschaltung, sobald sich keiner mehr im Haus befindet. Sie sehen: Diese smarten Sachen haben doch ihre Vorteile.
Nicht zuletzt ist ein Pluspunkt die barrierefreie Steuerung per Sprache. Der Befehl: „Alexa, Licht an!“ (alternativ natürlich auch für „Hey, Google! …“ oder „Siri, …“ nutzbar), erleichtert den Alltag. Alle 18 von uns getesteten Beleuchtungen sind im Übrigen für eine derartige Steuerung geeignet.
Einbindung der smarten Beleuchtungen
Die Einbindung ist bei smarten Geräten – wir hatten ja bereits beim Test der smarten Steckdosen (HAUS & GARTEN TEST 6.2023) darauf hingewiesen – der entscheidende Faktor. Hier scheiden sich auch die Geister.
So manche schwören auf geschlossene Systeme wie Z-Wave oder Zigbee, weil diese nicht das heimische Netzwerk belasten, andere möchten keine zusätzliche Basisstation und setzen daher lieber auf WLAN-fähige Geräte. Fakt ist: Es ist auch eine Frage des Preises und was insgesamt ausgegeben werden soll. WLAN Lampen sind meist deutlich günstiger in der Anschaffung.
Smarte Beleuchtung nur mit Zubehör
Nicht ganz so komfortabel starten wir bei den via Zigbee-Spezifikation gesteuerten Leuchten und Leuchtmitteln der Marken Flair, Philips und Paulmann.
Hier muss erst das Gateway (ein kleiner Kasten in Form eines WLAN-Routers) in Betrieb genommen werden. Pflicht ist bei allen Modellen, egal ob Leuchte, LED-Strip oder Leuchtmittel, eine Einbindung via Netzwerkkabel am Internetrouter.
Die Kommunikation mit den Leuchtmitteln erfolgt dann via Funk. Einen großen Vorteil bietet Zigbee neben geringem Stromverbrauch und Datenaufkommen: Die Leuchtmittel können variabel auch an Gateways anderer Hersteller genutzt werden.
Haben Sie also erst einmal seine Zigbee-Box eingerichtet, können Sie bequem Geräte anderer Hersteller integrieren und mit einer einzigen App steuern. Der Nachteil liegt etwas in der Flexibilität, denn die Lampen müssen in Reichweite des Routers stehen bzw. angebracht sein. Abhilfe schaffen hier zusätzliche Repeater, die ähnlich wie beim WLAN das Signal verstärken.
Smarte Leuchten und LED-Strips im Test
Ein Teil unseres Testfeldes besteht aus smarten Leuchten und LED-Strips. Diese sind von vornherein mit der Smart-Technologie bestückt. Fünf Lichtbänder sowie drei Leuchten werden in dieser Gruppe gecheckt.
Mit den LED-Strips oder Lichtschläuchen – drei für den Innenbereich, zwei für Anwendungen in Haus und Garten – lassen sich sehr schöne Illuminationen erzeugen, welche in der Regel dafür gedacht sind, das Ambiente gemütlicher zu gestallten.
Die LED-Strips von Paulmann und Philips Hue werden dabei via Zigbee gesteuert. In den Apps stehen verschiedene Routinen zur Verfügung. Die drei anderen Strips von Luminea, Wiz und Hama sind per WLAN eingebunden und haben in ihren Apps ebenfalls Routinen integriert, die verschiedene Ambiente-Stimmungen erzeugen.
Besonders gut gefallen uns dabei die LED-Strips von Hama und Philips Hue (beide für den Außenbereich geeignet), da sie auch Lauflichter beherrschen. Bei den restlichen drei Kandidaten wird die Farbe nur am Stück angepasst. Bei den beiden Stehlampen (wobei das Gerät der Marke Wiz sowohl als Bodenlampe als auch als mobile Lichtleiste genutzt werden kann) und dem Gartenstrahler von Hama ist es ähnlich.
Auch diese Leuchten sind vor allem als Ambientelichter gedacht, die den (Garten-)Raum gemütlicher machen sollen. Zusätzlich sind die beiden Stehleuchten als intelligente Aufwachquellen nutzbar. In dem Falle wird die Helligkeit innerhalb von 30 Minuten auf das Maximum gesteigert, sodass ein natürlicher Aufwachprozess erfolgen soll. Der Gartenstrahler von Hama überzeugt ebenfalls mit seiner großen Farbauswahl und bringt selbst in den Wintermonaten eine warme Stimmung in den Hausgarten.
Smarte Leuchtmittel im Test
Mit den Leuchtmitteln im Test kann jede bestehende Lampe in das smarte Zeitalter überführt werden. Sobald die neue „Glühlampe“ in die Fassung gedreht wird, kann sie auch genutzt werden. Ohne Installation geht es jedoch bei den Leuchten von Hama und Luminea nicht, denn sie blinken erst einmal dauerhaft, bis sie in der zugehörigen App aktiviert werden und mit dem WLAN verbunden sind. Die anderen Probanden starten mit 100 Prozent Leuchtkraft in einem warmen Farbton.
Ihre Steuersignale empfangen die Modelle von Hama, Luminea sowie Wiz über das heimische WLAN und benötigen für den Betrieb keine zusätzliche Hardware. Die Apps der Hersteller finden die Leuchtmittel und koppeln sich auf Knopfdruck. Nachdem sie ins Funknetz eingebunden sind, steht der Fernsteuerung mit dem Smartphone nichts entgegen.
Was uns gefällt: Neben der freien Wahl von Farbe und Helligkeit bieten die Apps auch vordefinierte „bewegliche“ Lichtszenen, die Ihren Raum beispielsweise in einen Sonnenuntergang eintauchen lassen oder im Partymodus die Farben wechseln. Die Apps von Hama und Luminea (Elesion) sind technisch baugleich, somit lassen sich die Lampen auch in der App des jeweils anderen Herstellers registrieren.
Das sorgt für mehr Übersichtlichkeit auf dem Smartphone. Ein optisches Highlight bieten die Filament-LED-Lampen von Paulmann, die mit einem goldig-schimmernden transparenten Glaskolben in verschiedenen Abmessungen und Formen ausgeliefert werden und so an die gute alte Glühbirne erinnern.
Im Inneren ist ein an einen Glühdraht erinnerndes LED-Band zu sehen, welches jedoch in nahezu beliebig vielen Farben leuchten kann.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen smarte Beleuchtungen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Florian Pötzsch und Ricardo Petzhold
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